Warum Mut?

Nicht erst im Ausnahmezustand der letzten Jahre standen sehr viele Menschen immer wieder vor der Entscheidung: folge ich meinen Überzeugungen oder folge ich den Erwartungen, gewissen Regeln oder dem Harmoniebedürfnis. Und oft genug fehlte der Mut, ernsthaft zu seinen Überzeugungen zu stehen. Meist unbewusst nehmen viele den Weg des geringeren Widerstandes, was bedeutet, sich zurückzunehmen, Auseinandersetzungen zu vermeiden oder schlichtweg nicht aufzufallen. Doch alles hat seinen Preis. Das Nicht-zu-sich-Stehen hat mindestens den Preis der eigenen Unzufriedenheit, die bis zu krankmachenden inneren Ungleichgewichten gehen kann. Oder wie Dr. Hans Joachim Maaz sagt: Mutigere sind gesünder!

Dabei sind es oft kleine Situationen, die Gelegenheit geben, zu sich und seinen Überzeugungen zu stehen. Doch die Angst vor Streit, Ausgrenzung oder Strafen wirkt oft wie eine unüberwindliche Mauer, die meist nicht zu bezwingen war.

Um ein Loch in diese Mauer zu brechen braucht es etwas sehr Wichtiges und zugleich Kostbares: es ist unser Mut!

Nicht den Mut des Fallschirmspringers oder Bungee-Jumpers, sondern den Mut, zu den eigenen Überzeugungen zu stehen. Er wirkt eher unspektakulär und ist doch viel höher einzuschätzen als der kurze Mut beim Absprung in die Tiefe. Denn es ist der Mut, der im echten Leben stattfindet, unter Freunden, Kollegen und Familie. Der Mut, der unsere tiefsten Urängste berührt: die Angst des Ausgeschlossenwerdens, die Angst vor Bloßstellung, die Angst vor Konflikt und Niederlage, die Angst, beschämt zu werden.

Wie gerne würde man ab und zu seine Meinung sagen und ein wenig Zivilcourage zeigen und dabei freundlich lächelnd seinem (inneren) Weg folgen. Damit dies in Zukunft öfter gelingt gibt es dieses Angebot.

»Ein Mensch mit Courage ist so gut wie eine Mehrheit«

Typische Situationen, in denen Mut und Souveränität wünschenswert sind, können sein:

Gespräche in der Familie,
unter Freunden, mit Kollegen

Jeder hat in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Themen (Migration, Corona, Ukrainekrieg, Klima…) zu unschönen Diskussionen geführt haben, ja sogar Freundschaften darüber zerbrochen sind.
Weshalb ist dies heute anders als früher, worin besteht das „Spaltungspotenzial“? Wie kann man selbst gut im Gespräch bleiben, zu seinen Ansichten und Werten stehen, ohne auszugrenzen oder „unterzugehen“? Welche Art von Mut braucht es hier, um authentisch bleiben zu können?

Situationen mit „Autoritäten“

Zwei unserer am tiefsten verwurzelten „Programmierungen“ betreffen das Verhalten gegenüber Autoritäten sowie das Bedürfnis nach Konformität. Berühmte psychologische Experimente (Milgram, Asch, Stanford Prison Experiment u. a.) haben gezeigt, dass diese Voreinstellung unseres Gehirns zu unsäglichem Verhalten führen kann. Doch nicht bei jedem! Was braucht es, um in solchen Situationen seine Grenzen wahren zu können? Wie kann angemessenes Verhalten aussehen, das den Handelnden selbst nicht in Gefahr bringt? Wie erkennt man, dass man genau in einer solchen Situation steckt? Welche Art von Mut kann hier entscheidend sein?

Direkte Erfahrung von Diskriminierung

Wenn man selbst diskriminiert wird oder erlebt, wie andere diese Form der Herabwürdigung erfahren, so entsteht immer ein starkes – negatives – emotionales Erleben. Eine angemessene Reaktion ist oft schwierig – und doch wichtig und wünschenswert. Ohne Mut wird es kaum gelingen, die eigene Würde zu bewahren oder anderen zur Seite zu stehen. Und zugleich braucht es auch eine klare Abwägung, wie hoch das Risiko dabei sein kann.

Umgang mit unsinnigen Vorschriften

Die letzten Jahre haben uns erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik in eine Situation gebracht, in der jeder Bürger und jede Bürgerin mit stets wechselnden Vorschriften konfrontiert wurde, die das eigene Leben massiv beeinflussten. Viele dieser Vorschriften waren unlogisch, z. T. widersinnig und oft genug unrechtmäßig, wie im Nachhinein die Gerichte feststellten. Es war extrem schwierig, in diesem Dickicht den eigenen Weg zu finden. Ziviler Ungehorsam ist eine Gratwanderung, und doch wünschten sich viele, sie hätten ab und zu mehr Mut gehabt, ihre Werte zu vertreten. Einige konnten sich eher treu bleiben als andere. Was können wir daraus selbst lernen?

Schambehaftete Situationen

Scham ist eines der stärksten und zugleich privatesten Gefühle. Öffentliche Beschämung (Shit Storm) ist eine Waffe, die bereits im Mittelalter eingesetzt wurde (Pranger). Zum Glück ist es meistens nicht ganz so dramatisch, dennoch trägt jeder von uns schambehaftete Erfahrung in sich, in seinem Schmerzkörper. Beschämung oder auch nur die Angst davor kann zu augenblicklicher Machtlosigkeit führen. Dennoch ist es kein unabwendbares Schicksal, denn es gibt Wege aus dieser Falle.

Postings und Reaktionen in Social Media

Gerade Social Media trägt zu unschönen Entwicklungen bei. Anders als im direkten persönlichen Kontakt sind hier die Hemmschwellen herabgesetzt, andere Meinungen zu bekämpfen und Menschen zu beleidigen. Schnell wird es emotional, wenn man selbst der oder die Angegriffene ist. Wie kann Mut dabei helfen, einen guten Umgang mit diesen Situationen zu finden?

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